Damit stelle ich das Kissen/die Kissen - vielgenutzt, bisher wenig beachtet - in den Mittelpunkt einer meiner künstlerischen (Er)Forschungsreisen.
Almohada (spanisch): das Kissen…
ALMOHADA_ARTEFAKTE: meine Kissen-Kunstwerke…
Almohadismus – meine eigene Wortkreation…
Die ALMOHADA_ARTEFAKTE sind mehrdimensionale Textilobjekte. Mit deutlicher Verortung in der Textilkunst bespiele ich hier die Grenzbereiche der Objekt- und Rauminstallationen; lote die Schnittstellen und das Potential von Material und Form/ Format aus.
Neben dem immer eigens für ein Werk in vielschichtiger Näharbeit erstellten, später mit Farb- und Drucktechniken kontrastreich bearbeiteten Untergrund, dem Bespannen der Keilrahmen, des Vernähens der Kissen auf dem Untergrund, ist es dann die weitere individuelle Gestaltung der Kissen per Nadel und Faden, unter Einbeziehung weiterer Materialien, die die ALMOHADA_ARTEFAKTE zu einzigartigen Kunstobjekten werden lassen. In ihrer Üppigkeit, Verspieltheit, stillen Eleganz sind sie das Ergebnis meiner intensiven Auseinandersetzung mit den Quellinspirationen von Kunst und Natur und meiner Faszination für den kreativen/schöpferischen Müßiggang.
Die Kunst ist mein täglich geistig Brot. Inspiriert von anderen Kunstschaffenden und ihren Werken führe ich weiter, entwickle neu oder stehe in Assoziation wie hier z. B. zu Gottfried Graupner, der in den 1960er Jahren seine Kissenbilder präsentierte.
Die Natur wiederum in ihrem Wechselspiel von weichen wie strengen Formen, von Zartheit und Wildheit der Elemente ist nicht nur inspirierende Mitgestalterin meiner Formsprache, sondern auch Materialgeberin. Ich verwende mit Vorliebe Dinge, die mir direkt aus der Natur geschenkt werden: bei der von mir oft verwandten Technik des Ecoprint arbeite ich z. B. mit den aus Pflanzenfasern gewonnenen intensiven natürlichen Farben.
Dem Sprichwort „Man kann auf keinem Kissen in den Himmel rutschen“ widerspreche ich mit einem freigeistigen: lasst uns lebensfroh schwelgend schweben, das Ruhekissen unter und den Himmel in und über uns…
Integriert in mein Projekt "Almohadismus" - werden wir uns auf diesem Kissen wirklich nicht ausruhen können.
„Über Frieden sprechen heißt ja über etwas sprechen, das es nicht gibt. Wahren Frieden gibt es nicht auf unserer Erde und hat es auch nie gegeben, es sei denn als Ziel, das wir offenbar nicht zu erreichen vermögen.“
Diese Worte sprach Astrid Lindgren anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Buchhandels im Jahr 1978 – das Jahr, in dem ich volljährig wurde.
Kurze Zeit später hatte die Friedensbewegung – nicht nur in Deutschland – ihren Höhepunkt. Millionen Menschen weltweit gingen auf die Straße um für Abrüstung und Frieden zu demonstrieren und sie hatten Erfolge. Es scheint zu einer gänzlich vergangenen Zeit geschehen zu sein.
Heute – im Jahr 2017-18 – sehen wir hilflos zu, wie wieder weltweit Kriege geführt, Kriegstreiber hofiert werden, Krieg scheinbar zum akzeptierten Kapitalgeschäft geworden ist.
Frieden? Niemals selbstverständlich, keine Dauerware im Supermarkt oder TV, kein Schnäppchen für unterwegs, kein Freizeitevent.
Frieden? Utopie und einzige Überlebenschance für die Menschheit.
Was sind wir bereit dafür zu tun, zu lassen, zu geben?!
"Über Frieden sprechen heißt ja über etwas sprechen, das es nicht gibt. Wahren Frieden gibt es nicht auf unserer Erde und hat es auch nie gegeben, es sei denn als Ziel, das wir offenbar nicht zu erreichen vermögen."
Verleihung des Friedenspreises des Buchhandels im Jahr 1978 an Astrid Lindgren.